1978
Das Laurin kriegt eine neue Seele
Franz Staffler, der heutige Besitzer der Hotels Laurin und Greif, kommt frisch von der Uni heim, da tritt er sein Erbe an. Keine einfache Sache. Er muss zwei Häuser in Schwung bringen, die in die Jahre gekommen sind: „Die Bar im Laurin war eine triste Hotelhalle. Wenn der Portier nichts zu tun hatte, machte er am Tresen halt Kaffee.“ Das sollte sich ändern. Das Greif ersteht als
feines Arthotel neu, das Laurin baut der junge Staffler von Grund auf um. Sein Ziel: „Ich will kein Kettenhotel, wie es sie in der ganzen Welt gibt. Ich will ein Haus mit einer Seele.“
So geht’s. Franz Staffler sucht Stoffe aus, probiert Bettmatratzen, diskutiert über die
Kunstwerke für Zimmer, Restaurant und Park, begutachtet das historische Mobiliar, entscheidet, was bleibt, was neu wird. „Was für den Charakter des Hauses prägend ist, das überlasse ich niemand anderem.“
Er kennt im Laurin jede Ecke und jeden Türgriff. Im Park kämpft er für jede Pflanze. Er ist kritischer als jeder Gast, obwohl er nur einmal hier übernachtet hat, als er seinen Hausschlüssel vergessen hatte. Seine erste Erinnerung an das Laurin: „Als Kind. Wir haben im Park Fußball gespielt und die Gäste gestört.“ Jetzt stellt er dort Skulpturen seiner Lieblingstiere auf. Elefanten.